Die Haltfasern des Zahnes an der druckabgewandten Seite dehnen sich und durch diese Zugwirkung reagiert das Knochengewebe dort mit einer Knochenneubildung.

Durch diesen Knochenab- und anbau sind die Zähne zeitlebens in Bewegung. Deshalb können bei einem gesunden Zahnhalteapparat kieferorthopädische Behandlungen bis ins hohe Alter durchgeführt werden.

Da die Zähne immer die Tendenz haben an ihren ursprünglichen Ort zurückwandern zu wollen, ist die Stabilisierungsphase (Retentionsphase) nach einer kieferorthopädischen Behandlung besonders wichtig. In besonderen Fällen kann sie sogar dauerhaft d.h. das ganze Leben lang notwendig sein.

Durch eine andauernde Krafteinwirkung auf den Zahn verengt sich der natürliche Spalt im Zahnfach. In dieser Druckzone wird der Kieferknochen abgebaut. Erst dann kann sich der Zahn in die gewünschte Richtung bewegen.

Der erweiterte Spalt an der gegenüberliegenden Seite der Druckauswirkung wird langsam wieder mit Knochensubstanz aufgefüllt. Meistens geht der Knochenabbau schneller vor sich als der Knochenaufbau, was eine zeitweilige Lockerung der Zähne während der kieferorthopädischen Zahnbewegung verursacht. Der Zahn ist wieder befestigt, wenn die Knochenbildung abgeschlossen ist.

Dies dauert allerdings ein bis zwei Jahre. Aus diesem Grund ist die kieferorthopädische Behandlung mit festsitzenden Geräten auch nicht mit deren Entfernung abgeschlossen, sondern bedarf einer intensiven Retention, um das Behandlungsergebnis zu stabilisieren.